Titelbild: Die Ahlerstedter feiern ihren zweifachen Torschützen Darvin Stüve (links), der das 1:0 erzielte und das 3:1 vor der Pause. Foto: Struwe
Aufsteiger SV Ahlerstedt/Ottendorf hat in der Fußball-Oberliga seinen zweiten Sieg in Folge gefeiert. Das unterhaltsame wie temporeiche Heimspiel gegen die SV Ramlingen/Ehlershausen hat A/O mit 5:3 gewonnen. Damit wurde eine Frage positiv beantwortet.
Die große Frage vor dem Spiel: Hat es bei der SV Ahlerstedt/Ottendorf „Klick gemacht“ nach dem ersten Saisonsieg am vergangenen Wochenende, wie Trainer Malte Bösch hoffte? Die Antwort: Ja, tatsächlich. Bösch, der seit Anfang der Woche mit Corona infiziert ist, konnte dies allerdings nicht miterleben.
Co-Trainer Kevin Speer forderte die Mannschaft auf, für den niedergeschlagenen Trainer Bösch zu spielen. „Ich habe nicht viel gesagt, nur, dass sie alles reinhauen sollen“, sagte Speer freudestrahlend.
A/O startet selbstbewusst und schwungvoll
Die Ahlerstedter spielten gegen SV Ramlingen/Ehlershausen selbstbewusst und schwungvoll und suchten den direkten Weg in die Gefahrenzone. Merten Hiller wurde in seinem Vorwärtsdrang in der zweiten Minute von den Beinen geholt. Der Ball lag fast 30 Meter vom Tor entfernt. Das hinderte Stürmer Darvin Stüve nicht daran, den direkten Freistoß ins lange Eck zu hämmern, 1:0. Es folgte nur zwei Minuten eine Großchance durch Sturmkollege Marc Holler.
In der achten Minute kombinierten sich die Ahlerstedter leichtfüßig durchs Mittelfeld. Stüve sah, dass Holler ins Abseits gelaufen war, bediente Jannik Peters auf rechts, der legte quer auf Marcel Brunsch, 2:0. „Ich hab’ nur gedacht, was ist hier denn los“, sagte Speer. Solche Tore fallen also, wenn es Klick gemacht hat.
Ahlerstedter Jubel über Uwe-Seeler-Gedächtniskopfball
Das Gegentor zum 1:2 fiel dann zu leicht und zu schnell. Der favorisierte Gegner übernahm etwas mehr die Spielkontrolle. A/O hielt dagegen, und war mit Distanzschüssen immer wieder gefährlich.
In der 39. Minute folgte dann wieder ein schön herausgespielter Angriff und Stüve köpfelte die Flanke von Peters über den Torhüter zum 3:1 ein. Das war ein Seeler-Gedächtniskopfball. Holler hatte kurz darauf das 4:1 auf dem Kopf. Kurz vorm Pausenpfiff hielt Torhüter Jannis Trapp mit einer Glanzparade die Zwei-Tore-Führung fest.
Rote Karte: Gegner schwächt sich selbst
Dann scheint A/O eine ganz lange zweite Halbzeit zu erwarten, weil sich der Gegner nicht geschlagen gab und in der 60. Minute den 2:3-Anschlusstreffer erzwungen hat, als die Ahlerstedter den Ball mehrfach nicht aus der Gefahrenzone beglärt bekamen. Stüve hatte zuvor das 4:1 auf dem Fuß, zielte aber knapp vorbei. Kurz nach dem Anschlusstreffer verpassten Peters und Brunsch einen weiteren Treffer, ihre Schüsse aus zentraler Position wurden geblockt. In der Folge kamen die Gäste immer wieder zu gefährlichen Aktionen, während A/O müder wurde und so auch anfälliger.
In der 74. Minute sah der gegnerische Torhüter die Rote Karte für eine unnötige Tätlichkeit gegen Niklas Stange.
In der 79. Minute konterte A/O dann mustergültig über Stüve, Thore Nissen hatte das nötige Können und bediente Holler, 4:2. Dann noch so ein direktes, schnelles A/O-Spiel: Hiller auf Stange, der auf Holler, 5:2 (82.). In der Nachspielzeit fiel noch das 3:5. Geschenkt.
Interimstrainer zollt A/O Respekt
„Respekt vor der Mannschaft, mit wie viel Leidenschaft sie gespielt hat“, sagte Speer. Dabei musste sie während der Woche einige verletzungsbedingte Rückschläge verdauen. Die Tore fielen in den richtigen Momenten, so Speer. So ist das, nach dem Klick.
Die Statistik zum Spiel
Tore: 1:0 (2.) Stüve, 2:0 (8.) Brunsch, 2:1 (12.) Yeboah, 3:1 (39.) Stüve, 3:2 (60.) von Pless, 4:2 (73.) Holler, 5:2 (82.) Holler, 5:3 (90.) Kani
Rote Karte: Gajda (74. SV R/E)
A/O: Trapp, Krugmeier (81. Papke), von Holt, Arizanov, Nissen (89. Weigand), Hiller, Brunsch, Peters (71. Stange), Heins, Stüve (87. Niekerken), Holler (89. Danaci)
Zuschauer: 180
Nächstes Spiel: VfL Oldenburg – A/O (So., 25.9., 15 Uhr)
Quelle: Stader Tageblatt