Eigentlich hat A/O-Stürmer Darvin Stüve nur eine Chance im insgesamt chancenarmen Fußball-Oberligaspiel, doch er macht zwei Tore. So holt die SV Ahlerstedt/Ottendorf am Freitagabend gegen den Rotenburger SV ein 2:2. Ein Punktgewinn.
Beide Mannschaften stehen vor diesem Nachbarschaftsduell mit sieben Punkten da und brauchen den Dreier, um sich aus der Abstiegsregion etwas herauszuarbeiten. A/O-Trainer Malte Bösch sprach sodann auch von einem gern zitierten Sechs-Punkte-Spiel.
So verwundert es nicht, dass beide Mannschaften etwas übermotiviert das Duell angehen. Das Spiel ist von viel Hektik geprägt, die Zweikämpfe sind nickelig. Der Rotenburger SV agiert dabei aber druckvoller, hat mehr Ballbesitz und stößt somit auch öfters in die Gefahrenzone. „Gefälliger“ habe der Gegner agiert, sagt Malte Bösch. Die A/O-Defensive wirkt beizeiten unsicher. Bloß kein Gegentor kassieren, ist die Devise. Die zu vielen Gegentore sind ein großes Problem des Aufsteigers.
Die Rotenburger bleiben aber harmlos. In der 24. Minute haben die Ahlerstedter dann aber mächtig Glück: Der RSV-Kapitän Stefan Denker erläuft einen schönen Pass in die Tiefe und trifft anschließend den Pfosten.
Stüve trifft aus dem Nichts zur Führung
Nur drei Minuten später steht es 1:0 aus dem Nichts. A/O-Stürmer Darvin Stüve lässt einen Einwurf einmal aufkommen und zieht aus 30 Metern ab, der Ball senkt sich hinter dem aufgerückten Torhüter ins Tor. Ein Traumtor. „Das war wie ein Stich ins Herz für Rotenburg“, sagt Malte Bösch und kritisiert sogleich: „Dann musst du das nutzen und darfst nicht so leichte Gegentore kassieren.“
Denn in der 42. Minute hat der RSV den fünften Freistoß aus seiner linken Angriffsseite. Alle Spieler belauern sich an der 16-Meter-Linie, nach der Ausführung laufen alle Richtung Fünf-Meter-Raum und der Ball fällt Kapitän Timo von Holt vor den Fuß. Eigentor zum 1:1. Und es kommt noch bitterer für A/O. In der 45. Minute vollendet Arthur Bossert nach einem gelungenen Angriff zum 1:2-Pausenstand.
Zweite Halbzeit bleibt hektisch
In der zweiten Halbzeit bleibt es dasselbe Spiel: Beide Mannschaften agieren engagiert und sind dabei zu hektisch. Zu viele Ungenauigkeiten lassen wenig zu. Der RSV hat in der 58. Minute eine Großchance, aber Torhüter Jannis Trapp ist zur Stelle. Dann passiert lange nichts, außer viel Kampf. In der 81. Minute spielt A/O Fußball, wie man es sich in der Oberliga vorstellt und Stüve gleicht nach feiner Seitenverlagerung sehenswert zum 2:2 aus – mit seiner ersten echten Chance. Ein Punktgewinn im Sechs-Punkte-Spiel.
„Den Punkt nehmen wir gerne mit“, sagt Malte Bösch. A/O befinde sich noch im Lernprozess, habe aber mit aller Macht auf das Tor gedrängt, so der letztlich zufriedene Trainer.
Die Statistik zum Spiel
Tore: 1:0 (27.) Stüve, 1:1 (42. ET) von Holt, 1:2 (45.) Bossert, 2:2 (81.) Stüve
SV Ahlerstedt/Ottendorf: Trapp, Krugmeier (80. Stern), von Holt, Arizanov, Nissen, Hiller, Brunsch, Heins (61. Brunkhorst), Stange (61. Peters), Stüve, Holler (83. Hatecke)
Zuschauer: 200
Nächstes Spiel: Lüneburger SK Hansa – A/O (So., 9.10., 15 Uhr)
Quelle: Stader Tageblatt / Fotos: Jörg Struwe