Die SV Ahlerstedt/Ottendorf spielt in der kommenden Fußballsaison in der Oberliga. Schon in der vergangenen Saison gehörte A/O zum Favoritenkreis, doch es kam der Corona-Abbruch. Nun ist der Titel da. Nach der Krönung folgt die große Herausforderung.
2009 war die SV Ahlerstedt/Ottendorf das erste Mal als Landesliga-Meister in die Oberliga aufgestiegen, seinerzeit mit dem langjährigen Erfolgstrainer Hartmut Mattfeldt. Allerdings war die anschließende Saison 2009/10 historisch, weil die damaligen Niedersachsenligen Ost und West nach der Spielzeit zur eingleisigen Oberliga Niedersachsen wurden. Dadurch qualifizierten sich nur die jeweils besten acht Mannschaften, und die beiden Neunt- und Zehntplatzierten (darunter auch die TuS Güldenstern Stade mit Trainer Martin König mit erfolgreicher Relegation) spielten die letzten zwei Oberligaplätze aus. A/O spielte als Aufsteiger eine starke Saison, musste aber als Zwölfter zurück in die Landesliga. Das soll in der kommenden Saison natürlich vermieden werden.
Martin König, seit 2019 Teammanager bei A/O, weiß natürlich, was auf den Aufsteiger zukommt. „Das ist der nächste Schritt in Richtung Leistungsfußball“, sagt der 54-Jährige. Die Spieler müssten ihr Hobby in der Prioritätenliste noch einmal „höherschrauben“. Das große Plus von A/O ist der breite und ausgeglichene Kader, der so auch bestehen bleibt. Die interne Geschlossenheit spiele in der kommenden Saison einen noch größeren Faktor. „Der Mannschaftserfolg steht vor dem persönlichen Erfolg“, sagt König. Dass die Mannschaft von der Bank bis zum gesetzten Gerüst auf dem Platz aber intakt ist, hat sie in dieser Saison gezeigt.
Mit ein, zwei Spielern sei A/O noch in Gesprächen, so König. „Der Verein stößt aber natürlich an seine Grenzen.“ Sprich: Im Etat ist kein großer Spielraum. Der Mehraufwand in der Oberliga muss dennoch gestemmt werden. 36 bis 40 Spiele inklusive des NFV-Pokals bedeuten allein aus sportlicher Sicht eine deutliche Steigerung. Hinzu kommen die weiteren und vermehrten Fahrten, die finanziell und zeitlich ins Kontor schlagen. „Die Belastung und der Zeitaufwand sind groß für die Spieler, eine deutliche Steigerung“, sagt Carsten Schult vom zukünftigen Ligakonkurrenten Heeslinger SC. Schult, Initiator vom gemeinsamen Jugendförderverein, ist aber noch immer eng verknüpft mit A/O. „In beratender Funktion.“ Von den finanziellen Möglichkeiten und den sportlichen Ambitionen her spielen die beiden Mannschaften in anderen Sphären.
Schult sieht die A/O-Mannschaften aber „nicht chancenlos“, sofern sie in jedem Spiel „100 Prozent Vollgas gibt“. Seine Einschätzung: „A/O kann mit jeder Mannschaft, die jetzt in der Abstiegsrunde ist, mithalten.“Das hat A/O schon in der vergangenen Saison bewiesen, als sie als Bezirkspokalsieger im NFV-Pokal den Heeslinger SC und Eintracht Celle ausschaltete. Dann kam der Corona-Abbruch, der A/O in der Liga wie im Pokal hart traf. Mit dem jetzigen Aufstieg kommt die Versöhnung.
Quelle: Stader Tageblatt / FuPa