Ahlerstedt. Die SV Ahlerstedt/Ottendorf hat das Oberliga-Duell gegen Mitaufsteiger TSV Pattensen mit 0:3 verloren. „Das war ein rabenschwarzer Tag“, sagte Trainer Malte Bösch. Und außerdem das Ende einer lange Serie.
Malte Bösch kann sich noch sehr gut daran erinnern. Es war der 17. Mai 2019, ein Freitag, einer der letzten Spieltage der Landesliga-Saison. A/O verlor mit 2:3 gegen Winsen/Luhe, die letzte Heimniederlage – bis zum gestrigen Sonntag. A/O musste sich Mitaufsteiger Pattensen geschlagen geben.Wie am vorherigen Spieltag in Celle bekamen die Ahlerstedter eine Lehrstunde erteilt. „Bis zum 0:1 war eigentlich nichts los“, sagte Bösch. „Dann haben wir da hinten einen Einwurf“, er deutet mit dem Arm Richtung Fluchtlicht-Mast, „und plötzlich führt der Gegner.“ Fehler werden in der Oberliga eiskalt bestraft.
Ahlerstedt/O 0:3 Pattensen
Doppelschlag vor der PauseTatsächlich hatte A/O die Partie vor rund 150 Zuschauern zu Beginn noch im Griff, erspielte sich zwar keine brandgefährlichen, aber einige gute Möglichkeiten. Erst kurz vor der Pause drehten sich die Verhältnisse. Pattensens Nils-Ole Heuermann schlug innerhalb von zwei Minuten zwei Mal zu.Beim 0:1 verlor A/O den Ball im Mittelfeld. Nach einem Pass in die Tiefe hängte Heuermann seinen Gegenspieler ab. Beim 0:2 verwertete er eine Hereingabe von der rechten Seite und musste nur noch einschieben. „Der Genickbruch“, sagte Bösch. Die Partie wurde nicht wieder angepfiffen.
Der Trainer reagierte, wechselte den körperlich starken Marc Holler ein und richtete seine Mannschaft offensiver aus. A/O erarbeitete sich bis zur Mitte der zweiten Halbzeit ein Chancenplus. Doch erneut blieb der Torerfolg aus. Auch das Umschaltspiel – eine Waffe von A/O – hakte. Und dann wieder: Ballverlust im Mittelfeld, Konter Pattensen, 0:3. Bösch presste die Lippen zusammen, blickte zu Boden, schüttelte den Kopf. „Wir haben defensiv nicht stattgefunden“, sagte er.
Innenverteidiger Leon Arizanov: „Ganz, ganz bitter. Eigentlich war das ein Sechs-Punkte-Spiel. Aber wir waren viel zu offen.“ A/O brachte sich und seine Verteidiger immer wieder in eine brenzlige Lage, sie gerieten in Eins-gegen-eins-Duelle, waren manchmal in Unterzahl. „Und vorne fehlte uns die Durchschlagskraft.“A/O muss sich offenbar noch an das Niveau gewöhnen. „Man merkt, dass die Spieler in der Oberliga schneller und robuster sind“, sagte Arizanov. Der Neuzugang war bereits in seiner Rotenburger Zeit zu einigen Kurzeinsätzen in der Oberliga gekommen. Im vergangenen Jahr versuchte er, sich in Mazedoniens zweiter Liga die nötige Härte zu holen. „Aber das war nur ein Experiment“, sagte der 20-Jährige.
Dem Trainer fehlt durch das Ende der Heimserie nun ein wichtiges Narrativ, um seine Mannschaft auf die Spiele im Auetal einzustimmen. „Diesen Spirit konnten wir immer gut nutzen“, so Bösch. „Jetzt müssen wir eine neue Serie starten.“
Quelle: Stader Tageblatt / FuPa
Titelfoto: Julian Rohloff