Die SV Ahlerstedt/Ottendorf setzt ihren Höhenflug in der Qualifikationsgruppe 1 der Landesliga Lüneburg fort. Und das war auch wichtig, denn einen Stimmungskiller hätte A/O vor der nächsten Bewährungsprobe im Landespokal nicht gebraucht.
Damian Schon heißt der Fußballer vom VfL Lüneburg, dem es letztmalig gelang, gegen die SV Ahlerstedt/Ottendorf in einem Ligaspiel ein Tor zu erzielen. Das war am 13. September. A/O fraß seine Gegner förmlich auf. 4:1, 9:0, 3:0 – nur das 0:0 gegen den Mitfavoriten auf die Meisterschaft, Treubund Lüneburg, passt da nicht so recht ins Bild.
Am Sonntag sahen knapp 200 Zuschauer im Stadion am Auetal in Ahlerstedt einen 1:0-Arbeitssieg der Gastgeber gegen Etelsen. Eine chancenarme zweite Halbzeit. „Sonst hatten wir immer viel Fußball-Spektakel“, sagte A/O-Trainer Malte Bösch. Diesmal gab sich Bösch erleichtert und attestierte seiner Mannschaft, dass es auch für eine gewisse Qualität stehe, ein Spiel „relativ dreckig durch einen Standard zu gewinnen“.
Dieser Standard war eine Ecke in der 39. Minute. Von der rechten Seite schoss Merten Hiller den Ball in Richtung zweiten Pfosten. Dort hielt Abwehrspieler Thore Nissen völlig freistehend seinen Kopf hin. Der Ball klatschte noch vor der Linie auf und ging dann ins Tor.
Gegner mit besseren Chancen
Die Anzahl der hochkarätigen Torchancen für die Hausherren hielt sich in Grenzen. In der 61. Minute erhielt Jelldrik Dallmann die einzige in der zweiten Hälfte, aber auch nur durch Zufall und Glück. Dallmann scheiterte, ebenso wie Süleyman-Can Yaman wenige Sekunden später mit einem Linksschuss. Die besseren Gelegenheiten hatte der Gast aus Etelsen, den A/O mit sechs Punkten Vorsprung in der Tabelle nun auf Distanz hält.
Nicht ohne Grund bezeichnete Malte Bösch nach dem Abpfiff seinen Defensivstrategen Thore Nissen als den „Mann des Spiels“ und Torwart Jannis Trapp als „überragend“. Nissen räumte in der Abwehr die Bälle ab, Trapp vereitelte die Großchancen der Gäste. In der 26. Minute parierte der Schlussmann kurz vor David Airich, in der 39. spitzelte er den Ball nach einem Schuss von Mirko Duhn mit den Fingerspitzen über die Latte.
In vier von fünf Saisonspielen blieben die Ahlerstedter bislang ohne Gegentor. Mehrfach zu Null zu spielen, zeichne eine Spitzenmannschaft aus, sagte Malte Bösch. Vor zwei Jahren, meinte der A/O-Trainer, hätte seine Mannschaft solch einen 1:0-Vorsprung eher nicht über die Zeit gebracht. Bei Nieselregen und seifigem Rasenplatz die sonst so ausgeprägte spielerische Finesse gegen robustes Auftreten einzutauschen, geriet gegen Etelsen zum Erfolgsrezept.
Nächste Bewährungsprobe
„Der Sieg war wichtig heute“, sagte Bösch. Nach der ganzen Euphorie, die der Pokalerfolg gegen den Oberligisten Heeslinger SC elf Tage zuvor auslöste, wäre eine Niederlage gegen Etelsen zum Stimmungskiller vor der nächsten Bewährungsprobe im Landes-Pokalwettbewerb geworden. Am Mittwoch empfängt A/O im Viertelfinale den Oberligisten Eintracht Celle. Wenn es die steigenden Infektionszahlen in der Corona-Pandemie zulassen.
Bösch und A/O sehen jedes Spiel nicht nur aus sportlicher Sicht als ein Endspiel. „Schön ist es, dass wir überhaupt noch jede Woche Fußball spielen können“, sagte der Trainer über die „komische Zeit“, in der ein Verein beim Abschlusstraining nie genau wisse, ob die nächste Partie auch angepfiffen werden kann.
Die Statistik
Tor: 1:0 (39.) T. Nissen
SV A/O: Trapp, Stange, T. Nissen, Hiller, Brunsch, Klindworth, Höft (90. von Holt), Niekerken, Yaman (81. Krugmeier), Dallmann (74. Holler), Brunkhorst (67. Peters)
Zuschauer: 200
Nächstes Spiel: SV A/O – Eintracht Celle (Mi., 28. Oktober, 20 Uhr, Stadion Am Auetal, Landespokal-Viertelfinale)
Quelle: Stader Tageblatt