A/O ist der Führung nah und verliert spät mit 0:1

Die SV Ahlerstedt/Ottendorf brachte den Tabellenführer der Fußball-Oberliga Niedersachsen über 90 Minuten an den Rand der Verzweiflung. Doch der 1. FC Germania Egestorf-Langreder schaffte in der Nachspielzeit noch das 1:0. Bitter aus A/O-Sicht.

Es ist die spannungsgeladene und abwechslungsreiche Schlussphase des Spiels, die dieses Duell prägt. Der Tabellenführer verzweifelte bei seinen Offensivbemühungen, klare Chancen waren Mangelware. Die reguläre Spielzeit ist fast abgelaufen. Da kontert A/O über den eingewechselten U19-Spieler Lenn Spremberg, der sich körperlich stark behauptet im Laufduell, eventuell hätte er etwas eher abschließen müssen, bringt seinen Abschluss letztlich aber noch gefährlich an. Da schnaufte der Favorit kurz durch.

Kurz darauf, die 90. Minute läuft, da leitet Darvin Stüve ganz stark aus größter Bedrängnis heraus einen Angriff über die linke Seite ein. Merten Hiller bekommt den Ball in zentraler Position, lässt seinen direkten Gegenspieler aussteigen und zieht halbhoch ab, der Torwart ist da schon nicht mehr auf seinem Posten. Doch ein Verteidiger rettet in bester Kung-Fu-Manier auf der Linie. „Merten mach da alles richtig“, sagt A/O-Trainer Malte Bösch, wie der FC-Spieler den Ball noch bekommen habe, sei unfassbar. Auf die anschließende A/O-Ecke folgt sogleich eine gegnerische Ecke. Der nächste Ahlerstedter Konterversuch wird unterbunden. Und dann bekommen die Ahlerstedter erstmals den Ball nicht geklärt und FC-Stürmer Lorenzo Paldino erzielt bedrängt aber gekonnt den 1:0-Siegtreffer für den Tabellenführer. In der vierten Minute der Nachspielzeit. „Super, super bitter“, sagt Bösch, das Spiel hätte in alle Richtungen gehen können.

Die Szene, nachdem der Abschluss von Hiller auf der Linie von einem Verteidiger per akrobatischen Sprung auf der Linie pariert wurde. Fotos: Struwe

 

Aufsteiger A/O macht es dem Favoriten schwer

Gleich in den Anfangsminuten hat der Gastgeber vor gut 300 Zuschauern die erste Großchance. Bei einem Angriff über die rechte Seite nach Ballgewinn kommt Jannik Peters in der linken Strafraumseite zum Abschluss, doch FC-Torhüter Ole Schöttelndreier pariert. Egestorf-Langreder probiert es mit gefälligem Kombinationsspiel, kann aber keine echte Torgefahr kreieren. Ein Warnschüsschen in der 15. Minute von Paldino geht in der ersten Halbzeit wohlwollend in die Statistik ein.

A/O-Stürmer Marc Holler verpatzt eine gute Gelegenheit, als er den Ball bei der Volleyabnahme nicht sauber trifft. Und kurz vor der Pause klärt ein FC-Verteidiger im Getümmel auf der Linie und den anschließenden abgefälschten Abschluss von Luqman Krugmeier hält Schöttelndreier ganz stark. Der Favorit hat mehr Ballbesitz, A/O die besseren Chancen in einem eher chancenarmen Spiel.

Nach dem Seitenwechsel erhöht der Favorit den Druck

Es ist ein offensiver Doppelwechsel bei den Gästen nach knapp 60 Minuten, der die Drangphase einleitet. Gean Rodrigo Baumgratz zwingt A/O-Torhüter Jannis Trapp zu einer ersten Flugeinlage. A/O wird ein wenig eingeschnürt, schafft es aber immer wieder, die Angriffsbemühungen zu unterbinden. Echte Abschlüsse kann Egestorf-Langreder nicht herausspielen.

Und A/O verspielt in der 72. und 76. Minute zwei gute Kontermöglichkeiten. Marc Holler verpasst den richtigen Moment, Stüve auf links oder Yoshiki Iizuka rechts in den Lauf zu bedienen, oder er hätte aus der Distanz lupfen müssen. Bei Iizukas anschließenden Konter verpassen Niklas Stange und Stüve den Flankenball knapp.

In der 83. Minute liegt FC-Stürmer Paldino auf der Torauslinie links vom A/O-Kasten und schließt noch gegen den Außenpfosten ab. Damit beginnt die spannende Schlussphase.

„Nach dem Abpfiff bin ich natürlich bedröppelt“, sagt Bösch, aber das werde noch während des gemeinsamen Mannschaftsessen aufgearbeitet sein. „Wir schauen dann schon wieder auf den nächsten Gegner und wollen gegen den FT Braunschweig die nächsten drei Punkte holen“, so Bösch zu dem Auswärtsspiel beim Tabellen-15..

Quelle: Stader Tageblatt / von Jan Bröhan