Fredenbeck. „Hochklassigen Hallen-Frauen-Fußball“ versprach Veranstalter VfL Güldenstern Stade zum Start in das Turnierwochenende in Fredenbeck – und hielt Wort. Rund 200 Zuschauer sahen am Freitagabend erstklassigen Sport und viele Tore. Und mit der SV Ahlerstedt/Ottendorf setzte sich zudem eine Mannschaft aus dem Landkreis durch.
Insbesondere die Kombination aus Kunstrasen und Rundumbande begeisterte. „Das hat viel mehr mit Fußball zu tun als gewöhnlicher Hallenfußball. Auf dem Rasen zu spielen ist fantastisch“, freut sich A/O-Trainer Maik Ratje. Seine Schützlinge hatten besonders viel Spaß. Oberligist SV Ahlerstedt/Ottendorf gewann das Turnier und damit auch 500 Euro Preisgeld. Kimberly Kaaden verdiente sich mit sieben Treffern den Titel als beste Torschützin. Insgesamt gab es 80 Tore zu bejubeln. Das Spiel auf engem Raum und große Jugendtore sorgte aber nicht nur für torreiche Spiele, sondern auch für einen besonderen Reiz. „Man kann sich selbst bei einer 3:1-Führung nicht sicher sein, dafür geht hier alles viel zu schnell“, so Ratje.
In der Gruppe A ging es besonders spannend zu. A/O wurde nur aufgrund des Torverhältnisses Gruppensieger und qualifizierte sich fürs Halbfinale. Halle-Neustadt wurde punktgleich Zweiter. Der Regionalligist Eimsbüttel hatte mit ebenso sechs Punkten als Dritter das Nachsehen. Landesligist VfL Güldenstern Stade konnte keines seiner Gruppenspiele gewinnen, verlor unter anderem gegen A/O mit 1:6.
Im Halbfinale traf A/O auf Kreisvertreter FC Oste/Oldendorf und setzte sich gegen den Landesligisten mit 2:1 durch. Der SC Victoria, Sieger der Gruppe B, wurde von den Ahlerstedterinnen dann im Finale mit 2:0 besiegt. Der FC Oste/Oldendorf wiederum schnappte sich den dritten Platz mit einem 3:2-Sieg gegen Halle-Neustadt.Teilnehmerfeld kommt gut an.
Lob verdienten sich die Organisatoren auch für ihr hochkarätiges Teilnehmerfeld. „Es war spannend, gegen Mannschaften anzutreten, gegen die man sonst nicht spielt“, so Marco Hendreich, Trainer vom FC Oste/Oldendorf. Aus Hamburg kamen der Eimsbütteler TV (Regionalliga) und Victoria Hamburg (Verbandsliga). Auch der MTV Barum (Oberliga) war dabei. Die weiteste Reise nahmen aber Besiegdas 03 Magdeburg (Verbandsliga) und der FC Halle Neustadt (Verbandsliga) auf sich. „Es war ein besonderer Abend für uns“, so Eric Weiher, Trainer des Landesligisten VfL. Denn es war auch ein Wiedersehen mit ehemaligen Stader Spielerinnen. Nina Haußmann (Magdeburg) und Neele-Henriette Wulff (Halle) kicken derzeit in Sachsen-Anhalt.
Ex-Nationalspielerin gibt Debüt
Die meisten Teams fahren ihr Programm zu Beginn der langen Winterpause (seit Mitte November) komplett herunter. „Wir haben den Ball ruhen lassen und hatten nur freiwilliges Training“, so Eric Weiher. Die Spielerinnen sollen Zeit bekommen, um abzuschalten und andere Dinge voranzutreiben, darunter Vorbereitungen auf nahende Abiturprüfungen. „Die Freude war nun entsprechend groß, wieder einen Ball am Fuß zu haben“, so Weiher. Sein Team beendete den 6. Ladies-Cup als Siebter. Weiher: „Wir haben aber gesehen, dass wir auch nominell bessere Teams ärgern können.“Für Marco Hendreich war der Abend auch aus einer anderen Perspektive spannend. Er sah eine neue Spielerin erstmals in Aktion. Und für Joanna Palaschewski ist Fußball mit Dach über dem Kopf vertrautes Terrain. Sie spielte früher für die polnische Futsal-Nationalmannschaft. Ihr Coach hält viel vom Hallensport: „Er schult Handlungsschnelligkeit und technische Fähigkeiten auf kleinem Raum. Umso besser, wenn dies auf einem ähnlichen Belag geschieht wie später im Ligabetrieb.“ Dieser beginnt für die Fußballerinnen Anfang März.