Titelunterschrift: Vier Jahre lang ist Maik Ratje jetzt Trainer bei A/O. Fotos: Struwe
Beim Frenzel-Cup, dem Hallenturnier der Oberligafußballerinnen der SV Ahlerstedt/Ottendorf, haben sich A/O-Verantwortliche über die kommende Saison unterhalten. Denn sie müssen einen neuen Trainer finden. Sportlich überraschte ein anderes Kreisteam.
Maik Ratje wird nach dieser Saison nicht mehr Trainer des Oberligisten sein. Er und die Mannschaft saßen kürzlich zusammen und dabei hat sich diese Entscheidung herauskristallisiert. „Nach vier Jahren will die Mannschaft eine Veränderung“, sagt Ratje. Das sei okay.
Ratje war 2019 zur SV A/O zurückgekehrt und hatte die erste Mannschaft übernommen, seinerzeit als „absolute Wunschlösung“. Zuvor hatte er vier Jahre erfolgreich den MTV Wohnste trainiert, den er in die Bezirksliga geführt hatte. Bis 2016 war er schon jahrelang Trainer der zweiten A/O-Frauenmannschaft gewesen, die damals noch Oberligist war, während die Erste in der Regionalliga spielte.
Während des Frenzel-Cups spielten Ratje und seine Frau Leonie mit den beiden kleinen Kindern Fußball auf einem Nebenplatz vor der Ahlerstedter Sporthalle. Leonie Ratje, die als Spielerin ebenso Teil des Teams ist, wurde gerufen, weil die Milch im Verkauf ausgegangen war. Sie fuhr zur Tankstelle, um Nachschub zu holen. Eine Szene, die auch beschreibt, wie Trainer Maik Ratje und Spielerin Leonie Ratje logistisch Familie und Fußball wöchentlich in einer Saison unter einen Hut kriegen müssen. „Das ist immer großer Aufwand“, sagt Co-Trainer Jockel Höft. „Mit Maik macht das immer Spaß“, sagt Höft über die Zusammenarbeit.
A/O sucht Nachfolger
Er, der Fußballverrückte, ist als neuer Trainer keine Wahl. Er geht jeden Sonntagabend mit seiner Frau tanzen, dieser Termin lasse sich mit Auswärtsspielen nicht vereinbaren auf Oberliganiveau. Als Co-Trainer stehe er weiter zur Verfügung, so Höft. Er warte aber auch ab, wer kommt. Die A/O-Verantwortlichen beginnen jetzt verstärkt mit der Suche nach einem Ratje-Nachfolger.
Stade verliert erst im Finale gegen Regionalligisten
Das hochklassig besetzte Hallenturnier des VfL Güldenstern Stade hatte A/O Anfang Januar gewonnen. Beim eigenen Turnier lief es nicht so gut. Dafür überraschte Landesliga-Aufsteiger VfL Güldenstern Stade. Die Staderinnen verloren das Finale gegen den Regionalligisten Eimsbütteler TV erst im Siebenmeterschießen. Stade schaltete im Halbfinale den Oberligisten SV Eintracht Lüneburg mit 2:1 aus. Zur besten Spielerin des Turniers wurde Sina Baumann (19) vom VfL gewählt. „Wir haben uns gut ins Turnier gearbeitet und stark verteidigt“, sagte VfL-Trainer Eric Weiher. Das Toreschießen haben die Staderinnen dabei nicht vergessen.
A/O beendete seine Gruppe als Dritter. Gewann dann aber das kleine Finale gegen den Landesligisten Hamburger SV III mit 2:0 und gewann ebenso das Spiel um Platz 5 gegen den Landesligisten SV Böhme mit 1:0. Der Bezirksligist TSV Apensen gewann das Spiel um Platz 7 gegen den HSV III.
„Ich bin ein großer Fan vom Hallenfußball“, sagt Maik Ratje. Das sei ein guter Ausgleich im Winter und den Fußballerinnen werde technisch viel abverlangt. Mit dem ersten Halbjahr dieser Saison ist er „sehr zufrieden“. Die Leistungen der Mannschaft lobt er. Gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel hat A/O vier Spiele knapp erst in den Schlussminuten verloren. „Ich würde mich freuen, wenn wir am Ende auf Platz vier oder fünf stehen.“
Die Mannschaft stecke noch in einem Lernprozess. Gerade bei den jüngeren Spielerinnen wünschte er sich, dass sie mehr Geduld hätten, sich selbst mehr Zeit für die eigene Entwicklung gäben. Dies begleitet er nun noch bis zum Saisonende.
Quelle: Stader Tageblatt