Der Pokalwettbewerb für A/O ist stark gefährdet

LANDKREIS. Während sich der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel seit dieser Woche mit einer Trainingsgenehmigung auf das Pokal-Halbfinale vorbereitet, weiß Landesligist SV Ahlerstedt/Ottendorf gar nicht, ob und wie es für ihn im Pokal weitergeht.

Der Niedersachsenpokal wurde bekanntlich in zwei parallel laufende Wettbewerbe aufgeteilt. Die Regionalligisten und Drittligisten spielen einen Sieger aus sowie die Oberligisten und die Bezirkspokalsieger. Der Landesligist A/O hat sich als Bezirkspokalsieger mit zwei Siegen gegen den Heeslinger SC und den MTV Eintracht Celle ins Viertelfinale geschossen. D/A steht bereits im Halbfinale.

Und hier ist das Problem während des anhaltenden Corona-Lockdowns. In dem Amateurwettbewerb der Oberligisten stehen sogar noch drei Achtelfinalbegegnungen aus. Damit sind noch elf Mannschaften im Wettbewerb um den möglichen Einzug in den DFB-Pokal. Zehn Spiele müssten noch terminiert werden bis Ende Mai. „Ich sehe den Wettbewerb extrem gefährdet“, sagt Jürgen Stebani vom Spielausschuss des Niedersächsischen Fußball-Verbandes gegenüber dem TAGEBLATT. Die politische Verfügungslage lasse wenig zu, die Amateure können zudem nicht trainieren, also sich vorbereiten. Wie, wann, wo solle gespielt werden, fragt Stebani.

Montag werden Möglichkeiten erörtert

Am Montag soll mit den beteiligten Mannschaften die Sachlage erörtert werden und nach Möglichkeiten gesucht werden. In den anderen Landesverbänden sind die Probleme ebenso komplex, teilweise aber schon gelöst – immer zugunsten der höchstspielenden Mannschaften. Die Amateure werden finanziell entschädigt. Einen Bericht zu den insgesamt 21 Landespokal-Wettbewerben gibt es unter fussball.de.

Die SV Drochtersen/Assel arbeitet daran, zum vierten Mal in den DFB-Pokal einzuziehen. Am 22. Mai trifft die Mannschaft von Lars Jagemann auswärts auf den Regionalligisten VfV Borussia 06 Hildesheim. Das andere Halbfinale bestreiten die Sieger der Partien SV Atlas Delmenhorst – SV Meppen sowie VfB Oldenburg – SSV Jeddeloh. Das Viertelfinale des Drittligisten Meppen gegen den Regionalligisten Delmenhorst findet am 30. April statt. Das andere Viertelfinale hat noch keinen Termin. In diesem Wettbewerb könne sich der NFV „hinter den Profis und Halbprofis verstecken“, so Stebani bezüglich der politischen Verfügungslage. Zudem, so Stebani, werde das Finale der Regionalligisten und Drittligisten in diesem Jahr am „Tag der Amateure“, 29. Mai, per Konferenzschaltung live im Fernsehen übertragen.

Wegfall würde Nachteil für niedrigklassigere Teams bedeuten

Schon vor Wochen sagte Stebani gegenüber dem TAGEBLATT, dass der Pokal „nicht weggeworfen werden kann“. Für die DFB-Pokalteilnahme erhalten die Mannschaften gut 150 000 Euro. Niedersachsen stellt zwei Teilnehmer. Sollte der Amateurstrang nicht ausgespielt werden können, wonach es aussieht, würden sich beide Finalisten des höherklassigen Wettbewerbs qualifizieren. So war es schon, bevor der NFV den Pokal zweigleisig laufen ließ. D/A bräuchte nur noch einen Sieg. A/O und den anderen zehn Teams bliebe dagegen im Idealfall eine finanzielle Entschädigung oder solidarische Zahlung der Finalisten, wie in anderen Verbänden bereits beschlossen.

Quelle: Stader Tageblatt / von Jan Bröhan